An Mikrotie leidende Kinder erhalten lebensechte Ohren dank 3D-Scan
Bei Mikrotie handelt es sich um eine Krankheit, die eine angeborene Fehlbildung des äußeren Ohres beinhaltet. Ob vererbt oder sporadisch, in der Regel leben betroffene Personen mit einer kleineren und abnormal geformten Ohrmuschel. Vor allem leiden Menschen im Kindesalter unter dieser Fehlbildung. Um aber ihren Patentienten eine verbesserte Hilfe leisten zu können, widmete sich die US-amerikanische plastische Chirurgin Dr. Sheryl Lewin dem 3D-Scan. Das Ziel lag dabei auf einer schnelleren und behutsamen Weise für die Fertigung von künstlichen Ohren.
Die traditionelle Herstellungsweise von Mikrotie veränderten Ohren ist schmerzhaft, denn hierfür muss aus dem Brustkorb ein Knorpel entnommen werden, der in weiterer Folge in Form eines regulären Ohres gebracht wird. Neben Schmerzen bringt dieses Verfahren ebenfalls eine große Anzahl an Operationen mit sich. Grund genug für Dr. Lewin sich mit innovativen und moderneren Techniken zur Herstellung von Ohren zu widmen.
Weniger Schmerz für Kinder durch 3D-Scan des Ohrs
Es stand von Vorhinein fest: die neue Methode darf nicht so schmerzhaft sein wie es die Aktuelle ist. Auch wenn sich die Suche nach der dafür passenden Lösung nicht sehr einfach gestaltete, stieß Dr. Lewin über die Technologie des 3D-Scans, der bereits zahlreiche Anwendungen im Gesundheitsbereich findet. „Als Chris mit Artec Space Spider zu scannen begann, war ich von der Detailgenauigkeit und der schnellen Erfassung auf dem Bildschirm begeistert. Alles wurde perfekt erfasst. In nur wenigen Sekunden nahm er die organischen Formen und Merkmale des Ohrs auf und Space Spider verwandelte es in einen naturgetreuen 3D-Scan.“, erklärte sie, nachdem man ihr den 3D-Scanner von Artec in diesem Fall zum ersten Mal präsentierte.
Dr. Lewin führt fort über die Einsatzmöglichkeiten und Verbesserungen des 3D-Scans im Fall von an Mikrotie leidenden Kindern: nun kann sie auf die Narkose bei Kindern verzichten, die in der Regel unabdingbar ist, denn es muss eine vollständige Bewegungslosigkeit während des herkömmlichen CT-Scans gegeben sein. Auch was die Geschwindigkeit des 3D-Scans des Ohres angeht, lässt sich der Vorteil finden, denn „in weniger als einer Minute haben Sie ein perfektes Bild des Ohrs.“ Natürlich profitieren auch die Kinder selbst neben der Herstellung ihres zukünftigen Ohres von der Technologie, denn die „Kinder sind immer gespannt auf die Erklärung des Scanners. Währenddessen scanne ich das regulär entwickelte Ohr ein oder zwei Mal und stelle eine vollständige Erfassung aller anatomischen Strukturen für die Herstellung des neuen Ohrs sicher“, führt Dr. Lewin weiter aus.
Was passiert nach dem Scan?
Nachdem der 3D-Scan des Ohres gemacht worden ist, wird dieser anschließend gemeinsam mit dem betroffenem Kind und dessen Eltern auf dem Bildschirm als 3D-Modell angesehen und alle weiteren Erklärung der Doktorin zum weiteren Vorgang werden besprochen. Dr. Lewin erklärt, dass, um das spätere Ohr zu erhalten, dies an einen Spezialisten zur Herstellung von Implanteten, Poriferous LLC, gesendet wird. Die dort angekommene STL-Datei wird aus einem porösem Polyethylen angefertigt und ist bereit für die spätere Transplantierung an den Patienten. Wenn Sie mehr über Dr. Lewin und ihre Hilfe für Kinder und deren Ohren durch den 3D-Scan erfahren möchten, dann klicken Sie bitte HIER.
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*Titelbildnachweis: Artec 3D
Interessant, diese Mikrotie beim Ohr habe ich noch nie gesehen. Es freut mich aber, dass Ohrenkorrekturen das mittlerweile schon leisten können. Ich habe mich als Kind so gefreut, als ich meine Ohren anlegen lassen konnte.