Blender: So setzen Sie die Software für 3D-Druck ein
Blender wurde 1995 entwickelt und ist eine umfassende 3D-Modellierungssoftware, die in der Welt der Animation und des Films dank der vielen Funktionen, die sie bietet, besonders beliebt ist. Blender ist kostenlos und es handelt sich dabei um eine Open-Source-Software. Das heißt, die Nutzer können Modifikationen am Code vornehmen, um Fehler zu beheben und die Funktionen zu verbessern. Blender ruft seine Community aktiv dazu auf, dies zu tun, um die Software beständig zu verbessern und für weitere Nutzer attraktiver zu machen. Durch die Verwendung der Polygonmodellierung ist Blender nicht unbedingt die am weitesten verbreitete Lösung im Bereich der additiven Fertigung, bietet aber trotzdem einige Funktionen, die Blender für den 3D-Druck interessant machen. Kommen wir nun zu den Hauptfunktionen der Blender-Software!
Die Software umfasst verschiedene Funktionalitäten, die in ein Dutzend Kategorien gruppiert sind: Modellierung, Animation, Simulation, Videobearbeitung, 3D-Rendering und einige weitere. Blender richtet sich vordergründig an Animationsstudios, Künstler und kleine Teams, die im Video- oder Kinobereich arbeiten – mehrere „Open Movies“ wurden bereits mit der Hilfe von Blender erstellt.
Die Nutzung der Software ist sehr intuitiv, denn Blender verwendet zum Modellieren von Oberflächen und Festkörpern Polygone. Das entworfene Modell setzt sich daher aus einer Vielzahl von Polygonen (oder Facetten) zusammen, die das so genannte Netz bilden. Jedes Polygon besteht aus Eckpunkten, Kanten und Flächen. Durch das Zusammenfügen verschiedener Polygone erhält man eine Grundform: z.B. wird durch das Ineinandergreifen von sechs Polygonen ein Würfel gebildet. Der nächste Schritt ist die Verformung von Grundformen und deren Agglomeration zur Gestaltung von Basisobjekten: neun verformte Würfel werden zum Beispiel zu einem Stuhl. Der Benutzer kann dann mit den Kanten spielen und Punkte verschieben, um sein Modell nach und nach zu verfeinern und um die angestrebte Form zu erhalten. Da das 3D-Modell ein Ergebnis von aufeinanderfolgenden Unterteilungen ist, bleibt die Maßgenauigkeit etwas auf der Strecke. Dies kann bei Modellen für die additive Fertigung zum Hindernis werden, wenn es darum geht, eine stabile Form für die additive Fertigung zu erhalten.
Blender-Funktionen für den 3D-Druck
Blender unterstützt die Modellierungen für den 3D-Druck zwar schon seit 2002, die Version 2.67 hat aber dazu beigetragen, die Funktionen für die 3D-Druckmodelle zu verbessern. Dabei ist vor allem die 3D Printing ToolBox von Interesse. Mit dieser können Sie Ihr Netz analysieren, um einige Fehler zu identifizieren, die zu einem Fehlschlag beim Drucken führen könnten. Mit dieser Toolbox können Sie die Mindestdicke Ihrer Wände oder die Geometrie von Überhängen überprüfen und einstellen. Blender erlaubt den Export von 3D-Modellen in gängigen Formaten für den 3D-Druck, z.B. als STL- Datei oder OBJ. Obwohl die Software auf den ersten Blick nicht die attraktivste Lösung für den 3D-Druck sein zu scheint, wird sie doch geschätzt. Der niederländische Künstler Dolf Veenvliet nutzt Blender zum Beispiel für die Designs seier 3D-Druck-Skulpturen.
Auch Blender selbst ist sich der Nachfrage der 3D-druck-Community bewusst und bietet im Rahmen von Blender Studio Trainings und Schulungen an. Diese sind zwar nicht immer kostenlos, aber Sie können dann lernen, wie Sie Blender am besten für Ihre 3D-Druckmodellierung einsetzen. Sollten Sie Anfänger sein und nach einer Software suchen, die Ihnen leichter zugänglich ist, werfen Sie einen Blick auf TinkerCAD oder Fusion 360.
Neue Version 4.0
Seit 14. November 2023 ist die neueste Version von Blender verfügbar, die Version 4.0. Diese bringt einige neue, allgemeine Funktionen mit, die jedoch nicht explizit für die 3D-Druckmodellierung geeignet sind. Hervorzuheben ist beispielsweise das Light Linking, welches lange erwartet wurde. Lichter können dadurch so eingestellt werden, dass sie nicht alle Elemente der Gesamtszene beeinflussen. Außerdem wurde eine neue Ansichtstransformation hinzugefügt, dadurch ist es möglich, eine bessere Farbbehandlungen in überbelichteten Bereichen vorzunehmen. Insgesamt bringen die neuen Funktionen zwar Verbesserungen, ihre Vorteile können sie aber in Video und Animation besser ausspielen als für die 3D-Modelle für den anschließenden Druck. Blender ist mit Mac, Windows und Linux kompatibel. Sie können die Software hier herunterladen.
Benutzen Sie Blender? Was halten Sie von dieser 3D-Modellierungssoftware? Teilen Sie es uns mit und kontaktieren Sie uns! Möchten Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der Additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach? Registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter und folgen Sie uns auf Facebook und LinkedIN.