X23 Swanigami: Das 3D-gedruckte Gamechanger-Fahrrad für die Olympischen Spiele 2024?

Fahrräder aus dem 3D-Drucker sind immer häufiger zu sehen, kein Wunder also, dass sie auch bei den Olympischen Spielen 2024 zum Einsatz kommen werden. Eines davon stellen wir im heutigen Artikel vor. Die additive Fertigung dient dabei nicht nur dem ergonomischen und aerodynamischen Design des Fahrrads, sondern auch der Berücksichtigung des Körpers des Radfahrers, der als „digitaler Zwilling“ des Fahrrads betrachtet wird.

Das X23 Swanigami ist ein Bahnrad, das von T°Red Bikes, Toot Racing, Bianca Advanced Innovations, Compmech und den 3DProtoLab-Laboren der Universität Pavia in Italien entwickelt wurde. Das vordere Dreieck ist so konstruiert, dass es einen aerodynamischen Effekt namens „Washout“ hat, ein Verfahren, das bei der Konstruktion von Flugzeugflügeln verwendet wird, um die Stabilität zu erhöhen.

Ferdinando Auricchio, Romolo Stanco, Gianluca Alaimo und Erica Marson nach der ersten Präsentation des Prototyps des X23 SWANIGAMI in Parma, Italien.

Der innovativste Aspekt des X23 Swanigami ist jedoch die Konstruktion mithilfe von 3D-Scans. Das Design berücksichtigt den Körper des Fahrers und weist ihm die Rolle eines „Flügels“ zu, der das Fahrzeug vorwärts bewegt und den Luftdruck reduziert. So wird jedes X23 Swanigami eigens für den jeweiligen Radfahrer gedruckt, mit dem Ziel, die beste Leistung für ihn zu erzielen. Durch das Scannen des Körpers des Sportlers wird eine Fahrradform geschaffen, die die drei Faktoren, die sich auf die Leistung auswirken, zu gleichen Teilen berücksichtigen: die Kraft des Sportlers, der Luftdurchdringungskoeffizient und der Komfort des Radfahrers. „Wir haben kein neues Fahrrad entworfen, wir haben den Radfahrer entworfen“, sagte Romolo Stanco dazu, Mitbegründer von T°Red Bikes und Direktor von Bianca Advanced Innovations, der auch darauf hinweist, dass die Radfahrer technisch gesehen als ein Teil des Fahrrads gesehen werden.

Das X23 Swanigami wird aus 3D-gedrucktem Scalmalloy hergestellt. Laut Toot Racing weist diese Aluminiumlegierung ein gutes Verhältnis von Gewicht und Leistung auf. Der Lenker des Fahrzeugs wird im 3D-Druckverfahren aus Titan oder Stahl hergestellt. Toot Racing hat sich für die additive Fertigung entschieden, weil es damit möglich ist, „die endgültige Geometrie sowie die Eigenschaften der für das Fahrrad verwendeten Materialien genau zu kontrollieren“. Außerdem kann der Hersteller mithilfe des 3D-Drucks Prototypen ausgesprochen schnell liefern. Toot Racing gab an, mit HPs Multi Jet Fusion-Lösung in der Lage zu sein, einen Prototypen des X23 Swanigami im Maßstab 1:1 in weniger als 24 Stunden zu liefern.

In Bezug auf die Vorschriften versichern die Hersteller, dass das X23 Swanigami den Regeln des Internationalen Radsportverbands (UCI, Union Cycliste Internationale) entspricht, da es sonst nicht für einen internationalen Wettbewerb eingesetzt werden könnte. Das X23 Swanigami soll nun bei der Organisation angemeldet werden, damit es von der argentinischen Mannschaft bei der Bahnrad-Weltmeisterschaft in Glasgow im August 2023 eingesetzt werden kann. Es ist auch sehr gut möglich, dass das X23 Swanigami bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris eingesetzt wird.

Toot Racing weist darauf hin, dass die Produktion solcher Fahrräder nicht beim Wettkampf-Bereich stehen bleiben wird. In Zukunft seien auch Freizeiträder, City Bikes und Gravel Bikes vom Hersteller geplant. Weitere Informationen finden Sie HIER.

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