In der Vergangenheit haben wir bereits häufig über den Einsatz des 3D-Drucks durch eine Vielfalt an Unternehmen unterschiedlichster Größe in der Luft- und Raumfahrt und Verteidigung berichtet. Die innovative additive Fertigungstechnologie findet in diesem Bereich etwa für die Herstellung von Flugzeug- und Raketenteilen oder Absaugpaneele für saubere Luft Anwendung. Kürzlich hat nun Aurora Labs, ein innovatives industrielles Technologie- und Entwicklungsunternehmen mit Sitz in Canning Vale, Australien, bekannt gegeben, erfolgreich ein Triebwerk im Metall-3D-Druck gefertigt zu haben.
Aurora Labs (A3D) ist auf die Entwicklung von 3D-Metalldruckern sowie Pulvern und digitalen Teilen spezialisiert. Bei der neuen aus Metall 3D-gedruckten Turbine, dessen Markteinführung kommenden Monat stattfinden und für Leichtbau-Antriebssysteme in einer Vielfalt an Märkten verfügbar sein soll, handelt es sich um ein Gasturbinentriebwerk der Klasse 200N. Laut des Unternehmens wurde diese mit Erfolg entworfen, gedruckt und getestet. Angewendet wird die 3D-gedruckte Turbine insbesondere durch Kunden in der Verteidigung und Luft- und Raumfahrt, wo sie in unbemannten Luftfahrzeugen sowie zur sofortigen Stromerzeugung verwendet werden kann.
Die Vorteile der 3D-gedruckten Turbine
Die additive Fertigung bringt in der Entwicklung und Produktion der Turbinen eine Reihe an Vorteilen mit sich. Zunächst besitzen die Metallmaterialien, die für die 3D-gedruckte Turbine verwendet wurden, die notwendige Festigkeit. Um sicherzustellen, dass die gedruckten Komponenten den extremen Belastungen und Temperaturen standhalten, die während des Motorstarts auftreten, wurden sie ausgiebig getestet und verifiziert. Diese Materialien entsprechen den Standards herkömmlicher Metallwerkstoffe, was eine zuverlässige und reproduzierbare Endqualität der durch das 3D-Druckverfahren von Aurora Labs hergestellten Metallprodukte sicherstellen soll. Aurora Labs 3D-gedruckte Turbine zeichnet sich außerdem durch eine gute Funktionsweise aus und erfüllt die Leistungsanforderungen, die an vergleichbare traditionell hergestellte Triebwerke gestellt werden, jedoch mit weniger komplexen Teilen, was zu einer schnelleren und zuverlässigeren Montage führt, ohne dass bei der Leistung Abstriche gemacht werden müssen.
Aurora Labs legt besonders großen Wert auf den Wirkungsgrad und das Gewicht seiner 3D-gedruckten Turbinen. Sie wählen spezifische Teile aus, deren Gewicht sie verringern, und verwenden zudem Metallmaterialien, die sich durch ihre Effizienz kennzeichnen. Auf diese Weise soll die Treibstoffeffizienz von Flugzeugen verbessert werden. Obwohl momentan noch nicht alle Teile der 3D-gedruckten Turbine zusammengefügt werden können, hat das Unternehmen in einem Abschnitt des Motors immerhin 18 Teile in einem einzigen gedruckten Teil vereinen können, was zu einer 20%-igen Gewichtsreduzierung im Vergleich zu herkömmlichen Motoren führt. Zur Verwendung des 3D-Drucks bei der Herstellung der Turbine äußerte sich Rebekah Letheby, CEO von Aurora Labs, mit folgenden Worten:
Der 3D-Metalldruck hat seine Stärken bei der Beschleunigung des Produktprototyping-Prozesses für das souveräne Turbinentriebwerk von A3D voll ausgespielt. Das Team hat in weniger als 4 Monaten ein fortschrittliches Produkt hergestellt. Das Design und der Druck des Turbinentriebwerks haben erfolgreich die Benchmarks für die Erprobung von Prototypen im Labor erfüllt und sind damit auf dem neuesten Stand des 3D-Metalldrucks von Hochenergiekomponenten. […]”
Das Unternehmen arbeitet derzeit sogar schon an der Entwicklung und der Herstellung einer größeren leistungsstärkeren Gasturbine der Klasse 400N. Diese soll weitere Chancen für Anwendungen in unbemannten Luftfahrzeugen bieten. Weitere Informationen erhalten Sie HIER.
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*Bildnachweise: Aurora labs