CoreTechnologie über das neueste Update ihrer Software 4D_Additive
Dass es im Zuge der additiven Fertigung nicht nur um den 3D-Druck selbst geht, sollte jedem bewusst sein. Es zählt neben dem Post-Process auch die Nutzung der richtigen Software zur Erstellung des später in 3D-gedruckten Modells eine große Rolle. Wenn man sich mit der Auswahl der passenden Modellierungssoftware auseinandersetzt, dann sollte man sich über wesentliche Faktoren im Klaren sein. So ist es wichtig zu wissen, in welcher Industrie das additive Teil seinen Einsatz finden soll, welchen Kenntnisstand man über Softwares verfügt oder auch welche Features von besonderer Bedeutung für den Anwender sind. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Softwares, eine davon ist hierbei die vom deutsch-französischen Unternehmen CoreTechnologie, die den Namen 4D_Additive trägt. Mitte dieses Jahres hat der Softwareanbieter das Update von 4D_Additive präsentiert, allerdings wollten wir noch einmal genau wissen, welche Neuerungen und Verbesserungen das Update für den Anwender selbst bietet. Demnach haben wir uns mit Rémi Goupil, Produktmanager für 4D_Additive in Deutschland, für ein Interview zusammengesetzt, um mehr darüber wie auch über zukünftige Pläne des Unternehmens zu erfahren.
3DN: Können Sie sich selbst und Ihre Verbindung zur additiven Fertigung kurz vorstellen?
Hallo, mein Name ist Rémi Goupil und ich bin der Produktmanager für 4D_Additive in Deutschland. Auf dem Markt für 3D-CAD-Interoperabilität ist CoreTechnologie bekannt und der weltweit führende Anbieter von Software für die Konvertierung von 3D-CAD-Daten. Unser Ziel ist es, die Interoperabilität zu optimieren und Unternehmen dabei zu helfen, Engineering-Daten effizient auszutauschen und alle auf 3D-Daten basierenden Prozesse zu optimieren.
Seit der Gründung 1998 präsentiert CoreTechnologie kontinuierlich innovative Entwicklungen und hat mehr als 560 Kunden, die als führende Technologieunternehmen komplexe Produkte in der Automobil-, Luft- und Raumfahrt-, Maschinenbau- und Konsumgüterindustrie entwickeln. CoreTechnologie ist ein deutsch-französisches Unternehmen mit dem Entwicklungszentrum in Lyon, Frankreich. Der Hauptsitz befindet sich in Deutschland, in der Nähe von Frankfurt. Als gebürtiger Franzose war es für mich eine optimale Lösung nach Deutschland umziehen, um eine starke Verbindung zwischen unserem Vertriebsteam und unserem Entwicklungsteam in Frankreich zu ermöglichen.
3DN: Wie kam es zur Entwicklung von 4D_Additive?
Vor vier Jahren beschloss CoreTechnologie, sich mit dem boomenden Markt der additiven Fertigung zu befassen. Wir erkannten, dass die wenigen etablierten Tools unserer Meinung nach veraltete Datenformate und Methoden verwenden, die auf dem triangulierten STL-Format basieren.
Mit 20 Jahren Erfahrung in der Datenkonvertierung und -vereinfachung sahen wir die einmalige Chance, eine innovative 3D-Drucksoftware auf Basis unseres eigenen Kernels zu entwickeln, die sowohl exakte CAD-Daten aller gängigen Formate, als auch triangulierte Daten verarbeiten kann. Damit haben wir das Problem gelöst, dass bei STL entweder große Dateien mit ausreichender Qualität oder kleinere Dateien mit geringerer Genauigkeit entstehen. Auch die Kapazität der Drucker hat sich erheblich weiterentwickelt, um die Massenindustrie allmählich zu integrieren. Infolgedessen stiegen die STL-Dateigrößen dramatisch an. Es war also an der Zeit, exakte und sehr kompakte CAD-Dateien einzuführen, um große Bauräume zu unterstützen und auch eine höhere Genauigkeit zu bieten, insbesondere wenn es um die industrielle Produktion von Teilen geht. Dies ist der Hauptgrund für die Geburt von 4D_Additive. Basierend auf unserem bestehenden GUi-Konzept konnten wir eine extrem einfach zu bedienende Software entwickeln. Der 3D-Druckmarkt ist für jedermann offen und es wurde eine Lösung benötigt, die für alle Arten von Benutzern geeignet ist und gleichzeitig qualitativ hochwertige Teile und mehr Verarbeitungsleistung für einen ernsthaften Additive Manufacturing Process bietet.
3DN: Sie haben Mitte dieses Jahres eine neue Version der Software veröffentlicht. Was können Sie uns über die neuen Funktionen im Update 1.4. sagen?
Das Highlight der neuen Softwareversion ist sicherlich die verbesserten Nesting-Funktion. Im Vergleich zur Vorgängerversion ermöglicht die Software nun eine noch höhere Geschwindigkeit, Genauigkeit und Packungsdichte sowie eine weiter optimierte Packungsverteilung. Darüber hinaus verfügt das Nestingmodul über eine neue Schachtelstrategie. Die neue Powercopy Funktion ermöglicht ein extrem schnelles nesten von Gleichteilen bei maximaler Packungsdichte. Zusätzlich haben wir die Eosprint 2.0 Schnittstelle integriert, so dass nun Druckdaten aus 4D_Additive direkt an Eos Maschinen gesendet werden können, ohne Umwege über andere Softwaretools oder Formate. So ist es möglich mit einem einzigen Softwaretoo native CAD- oder STL-Daten einzulesen, für den 3D-Druckprozess aufzubereiten und die Daten jetzt auch direkt an EOS-Systeme zu senden.
3DN: Was ist die Hauptzielgruppe von 4D_Additive?
Unser Kundenstamm sind 3D-Druck-Dienstleister und die Prototyping-Industrie, aber wir stellen fest, dass immer mehr Maschinenbauunternehmen unsere Software kaufen. Heute werden bereits immer mehr Teile als 3D-Druckteile konstruiert und müssen regelmäßig gefertigt werden. Daher konzentrieren wir uns auf das Automatisierungspotenzial für Pulverbett-Technologien wie SLS und MJF und 3D-Nesting, das eine entscheidende Technologie zur Verbesserung der Produktivität ist. Für unsere neueste Version haben wir auch viel Entwicklungszeit in FDM– und DLP-Unterstützungsstrukturen investiert und den G-Code für die wichtigsten Drucker geschrieben. Unser Ziel ist es, eine Lösung bereitzustellen, die für alle Druckverfahren und Maschinen verwendet werden kann, ohne dass der Benutzer zwischen vielen verschiedenen Softwareprogrammen wechseln muss.
3DN: Auf welche Projekte können wir uns in Zukunft von CoreTechnologie freuen?
Für die kommende Version im November konzentrieren wir uns auf Stützstrukturen für den Metalldruck und auf einige neue KI-basierte Algorithmen zur automatischen Optimierung von Stützstrukturen sowie der Teileausrichtung. Diesen Monat werden wir eine erste Version unseres automatischen Batchnesting-Tools vorstellen, das über eine sogenannte Rest-API einfach in alle Webserver-Systeme integriert werden kann.
Zu guter Letzt haben wir gerade unseren SLS-Build-Manager fertiggestellt und arbeiten nun an einer 4D_Additive API, die Software- und Maschinenherstellern anspruchsvolle Funktionen wie 3D-Nesting, Slicing, Hatching und Support-Generierung in einem einfach integrierbaren Software Developer Kit bereitstellen wird.
3DN: Haben Sie noch ein paar abschließende Worte für unsere Leser?
Wir sehen ein großes Potenzial im 3D-Druck, insbesondere wenn es darum geht, mehr Unabhängigkeit von den anfälligen Lieferketten zu erreichen. Wenn wir mit unseren Kunden sprechen, sehen wir auch einen ernsthaften und konsequenten Wandel von klassischen Produktionsmethoden wie Spritzguss hin zu Additive Manufacturing, vor allem wenn es um kleinere und komplexe Teile sowie Kleinserien geht.Wenn Sie mehr über die Software 4D_Additive erfahren möchten, dann klicken Sie HIER.
Haben Sie bereits Erfahrungen gemacht mit 4D_Additive? Lassen Sie uns dazu gerne einen Kommentar da oder teilen Sie es uns auf Facebook, Twitter, LinkedIN oder Xing mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der Additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter!
*Alle Bildnachweise: CoreTechnolog