Thingiverse: Was Sie über die Online-Datenbank wissen sollten!
Wenn Sie sich für die additive Fertigung bzw. den 3D-Druck interessieren, haben Sie sicher schon von Thingiverse gehört. Es handelt sich dabei um eine Online-Plattform auf welcher sich Millionen von 3D-Dateien befinden, die von einer wachsenden Gemeinschaft von Nutzern entworfen und bereitgestellt werden. Diese Modelle können im STL-Format exportiert werden, so dass Sie diese ganz einfach selbst drucken können. Dabei sind diese in der Regel durch Creative-Commons-Lizenzen geschützt. Die Plattform zählt wohl zu den wichtigsten File-Sharing-Websites am 3D-Druckmarkt und zeichnet sich durch eine hohe Interaktion zwischen den Nutzern aus. Darüber hinaus verdankt die Plattform ihre Popularität auch der Tatsache, dass sie völlig kostenlos ist. Thingiverse ist im Internet frei zugänglich und wird heute von vielen 3D-Druck Enthusiasten und Hobby Bastlern genutzt.
Die File-Sharing-Website wurde im November 2008 von Zach Smith in Zusammenarbeit mit dem 3D-Drucker Hersteller MakerBot gegründet, welcher 2013 vom Branchenführer Stratasys übernommen wurde. Über die Jahre hat die Webseite Millionen von Dateien gesammelt. Von Gadgets, Werkzeugen, über Ersatzteile über Spielzeug und sonstige Figuren. Interessant ist auch, dass sich das Angebot auf Thingiverse nicht auf den Markt für die additive Fertigung beschränkt. Die Modelle können auch mit anderen Designtechniken realisiert werden. Das ist auch der Grund, weshalb die Plattform vor allem bei Bastlern und Heimwerkern beliebt ist. Es wäre jedoch fatal, die Thingiverse-Community auf Heimwerker zu reduzieren. Die Plattform bietet darüberhinaus einen eigenen Bereich für die Weiterbildung von Nachwuchstalenten. In dieser Kategorie finden sich mehrere Projekte, die Anfängern den 3D-Druck näher bringen sollen – unabhängig vom Alter des Nutzers.
Wie können die Dateien kostenlos heruntergeladen werden?
Um auf die volle Funktionalität der Thingiverse-Datenbank zugreifen zu können, muss man ein Konto erstellen – dieses ist kostenlos. Als Nutzer können Sie dann 3D-Dateien speichern, Entwürfe organisieren, Favoriten hinzufügen und die Modelle, die Sie herstellen möchten, einfach herunterladen. Zu jeder 3D-Datei gibt es Fotos des fertigen Teils, Hinweise zum Druck (verwendete Extrusionstemperatur, Platte, Druckgeschwindigkeit usw.), und Informationen zum Modell des verwendeten 3D-Druckers: Alles wurde so konzipiert, dass es für die Gemeinschaft einfacher wird. Und um den Prozess so weit wie möglich zu vereinfachen, geben die Schöpfer der 3D-Modelle bei den meisten Projekten an, welche Schritte zu befolgen sind, damit der Druck reibungslos verläuft.
Thingiverse ist in mehrere Kategorien unterteilt, die die Suche erleichtern sollen: 3D-Druck, Kunst, Mode, Gadgets, Hobbys, Haushaltswaren, Lernen, Modelle, Werkzeuge, Spielzeug und Spiele. Wir sind jedoch der Meinung, dass die Website zwar übersichtlich ist und über eine Suchleiste verfügt, es aber nicht immer einfach ist, das Gesuchte zu finden. Die verschiedenen Modelle sind manchmal schlecht referenziert oder sogar defekt, und bei der Suche findet man häufig Dateiten vor, die nicht der Anfrage entsprechen oder ganz einfach mangelhaft sind.
Thingiverse, als Datenbank zu offen?
Von Anfang an war der Open-Source-Aspekt auf Thingiverse ein essentieller Bestandteil: Jeder soll seine 3D-Dateien hochladen und jeder soll sie herunterladen können, solange die angegebenen Lizenzen respektiert werden. Grundsätzlich entstehen dadurch viele Vorteile, weil diese Eigenschaft zum Austausch mit anderen einlädt, die Kreativität beflügelt uvm. Letztendlich gibt es jedoch keine Kontrolle über die hochgeladenen Dateien und deren Qualität. Woher weiß man also, ob diese wirklich in 3D druckbar sind? Dazu kommt, dass auf der Plattform fast 1.700.000 3D-Modelle zu finden sind, was die Kontrolle der Dateien erschwert. Außerdem gibt es in dieser umfangreichen Datenbank viele Duplikate.
Wir wollen darauf hinweisen, dass die Webseite nur in englischer Sprache verfügbar ist, was für einige Nutzer eine Barriere darstellen kann. Thingiverse ist dennoch die größte Datenbank für 3D-Modelle, die Millionen von Nutzern zufrieden stellt. Daneben gibt es aber noch andere Alternativen zum Herunterladen von 3D-Dateien, wie z. B. Cults oder YouMagine. Dort sind nicht alle Dateien völlig kostenlos, bieten jedoch einen interessanten Vergleich zu den am Markt verfügbaren Modellen.
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