Sie haben erkannt, dass der 3D-Druck in vielen unterschiedlichen Branchen hilfreich sein kann und wollen nun selbst einen 3D-Drucker kaufen? Dann gibt es einige Fragen, die Sie sich vorher stellen sollten, um den passenden 3D-Drucker für Ihr Vorhaben zu finden. Wir haben die fünf Wichtigsten zusammengestellt, um Ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen. Diese können Ihnen Aufschluss darüber geben, welche Technologie und welcher Preisrahmen für Sie und Ihr Projekt am besten ist. Bevor Sie die Fragen beantworten, sollten Sie definieren, welche Erwartungen Sie an Ihren 3D-Drucker stellen. Dabei ist es wichtig auch an das konkrete Projekt zu denken, das Sie damit gerne realisieren wollen. Danach können Sie sich folgende fünf Fragen stellen:
3D-Drucker kaufen: Welches Budget habe ich?
Nachdem Sie den Nutzen Ihres 3D-Druckers festgelegt haben, sollten Sie ebenfalls ein Budget festlegen, bevor Sie Ihren 3D-Drucker kaufen. Es gibt verschiedene Preisklassen, in denen sich die 3D-Drucker bewegen. Das niedrigste Preissegment von ca. 200 € umfasst normalerweise FDM / FFF-Technologie-Kits von chinesischen Unternehmen. Nach Erhalt müssen diese selbst zusammengebaut werden. Mit einem höheren Budget von ca. 1.000 € befindet man sich vorwiegend immer noch im Bereich der FDM-Drucker. Dieses Mal allerdings mit dem Unterschied, dass es sich um Plug-and-Play Modelle handelt. Plug-and-Play bedeutet, dass man lediglich den Stecker in die Steckdose stecken muss und sich damit das eigenhändige Aufbauen des 3D-Druckers erspart. Der 3D-Drucker ist direkt einsatzbereit.
Der Zugang zur Stereolithographie (SLA) öffnet sich mit einem Budget von rund 1.000 – 5.000 €. Ab 5.000 € können Sie einen industriellen 3D-Drucker kaufen. Dazu zählen spezialisiertere SLAs, die im Dental- und Schmucksektor verwendet werdet. Außerdem sind einige Maschinen basierend auf der selektiven Lasersintertechnologie (SLS) zu kaufen. Ab 80.000 € können Sie zudem auf Technologien wie die HP Multi Jet Fusion– und Direct Metal Sintering (DMLS) zugreifen. Diese Technologien dienen zur Entwicklung von 3D-gedruckten Metallteilen.
Mit welchem Material möchte ich drucken?
Ein weitere entscheidende Frage, wenn Sie einen 3D-Drucker kaufen möchten, ist, welche Materialien Sie verwenden möchten. Für Technologien wie FDM sind hauptsächlich Kunststoffe geeignet. Filamentspulen sind da bereits ab 20 € finden. Je nach Eigenschaften des Filaments (z.B. löslich, flexibel, etc) können die Preise variieren. Wenn Sie an die Verwendung der SLA-Technologie gedacht haben, handelt es sich beim eingesetzten Material um Harze. Diese Harze sind meistens Photopolymere, die mit einem Preis von 70 € beginnen. Dazu muss jedoch gesagt werden, dass bisher nicht viele Farben für diese Technologie entwickelt worden sind. Im Fall von SLS wird hauptsächlich Polyamidpulver verwendet und bei DMLS werden verschiedene Metalle und Pulvermetalllegierungen zu einem variablen Preis angeboten – je nachdem, was genau Sie benötigen.
Welches Druckvolumen benötige ich?
Nach Klärung der ersten zwei Fragen ist zu bestimmen, was gedruckt werden soll und wie viel. Hierbei sei zu unterstreichen, dass es vielleicht notwendig ist, ein wenig mehr zu investieren, wenn Sie einen 3D-Drucker kaufen möchten mit einem größeren Druckvolumen. Wenn das Projekt ein sehr großes Objekt beinhaltet, ist es wahrscheinlich, dass Sie auch eine 3D-Software verwenden müssen. Diese schneidet das Stück in verschiedene Teile, die dann wiederum nach dem Drucken zusammengesetzt werden müssen.
Bei der FDM-Technologie finden Sie 3D-Drucker sowohl mit sehr geringem Volumen, als auch mit sehr großen Druckvolumen zu einem günstigen Preis. Im Fall der SLA- oder SLS-Technologien liegen normalerweise keine derartig großen Druckvolumina vor. Wenn man Maschinen wie die HP betrachtet, muss beachtet werden, dass diese dafür gedacht ist, kleine Serien mit 3D-Technologien zu entwickeln. Bei Maschinen der additiven Fertigung in Metall, also dem 3D-Metalldruck, hängt das Druckvolumen von der Höhe der Investition ab – es lassen sich aber auch Maschinen mit sehr akzeptablen Größen für industrielle Teile finden.
Wie einfach ist die Anwendung im Sinne der Benutzerfreundlichkeit?
Nachdem Sie nun wissen, was für Ihr Vorhaben und Ihr Budget wohl die beste Lösung wäre, wenn Sie einen 3D-Drucker kaufen, stellt sich nun anknüpfend daran die Frage, wie benutzerfreundlich Ihr 3D-Drucker bzw. auch seine Software sein muss. Sind Sie schon ein Experte und haben neben einem technischem Verständnis auch schon Erfahrung mit 3D-Druck? Oder wollen Sie sich zum ersten Mal an die additive Fertigung wagen und sind eher ein Anfänger, was die Verwendung der 3D-Technologie angeht?
Natürlich gibt es für jeden die richtige 3D-Technologie. Einem Anfänger wäre erstmal zu einer FDM-Technologie zu raten, während Sie auch hier zwei verschiedene Möglichkeiten haben. Zum Einen können Sie auf einen Plug-and-Play FDM-Drucker zurückgreifen, der Hardware und Software kombiniert, so dass er direkt einsatzbereit ist. Zum Anderen gibt es die 3D-Drucker Kits. Ein Kit enthält neben dem Drucker auch das benötigte Material und ggf. Werkzeug – eben alles, was Sie zum Drucken brauchen. Wenn Sie mit 3D-Druck vertraut sind und technische Fähigkeiten in Engineering, 3D-Modellierung, usw. besitzen, können Sie auch mit den professionellen Technologien wie SLS, Multi Jet oder DMLS arbeiten, die mehr Arbeit und Training benötigen, um alle enthaltenen Optionen und das gesamte Gerät zu verstehen.
Wenn Sie einen 3D-Drucker kaufen, ist diesbezüglich auch die richtige Software ein wichtiger Punkt. Während bei weniger komplexen Projekten für Anfänger mit FDM auf eine komplexe Software verzichtet werden kann, ist sie bei der Verwendung von Technologien wie DMLS unerlässlich. Entscheidend ist auch, wie viel Arbeit Sie nach dem eigentlichen Druckprozess in das 3D-Projekt stecken wollen, da alle 3D-Technologien Nachbearbeitung benötigen. Jedoch gibt es Unterschiede beim Aufwand bzgl. der Nachbearbeitung, wie z. B. zwischen FDM und dem SLA. FDM erfordert wenig Nachbearbeitung, da lediglich das Trägermaterial entfernt, und – wenn nötig – das 3D-gedruckte Modell lackiert werden muss. Bei SLA ist mehr Nachbearbeitung nötig, da das Entfernen und anschließende Reinigen des Harzes eine mühsame Aufgabe ist. Bei SLS ist die Reinigung zum Entfernen von überschüssigem Pulver einfach, während DMLS eine aufwendige Endbearbeitung erfordert.
Wo kann ich einen 3D-Drucker kaufen?
Nachdem Sie nun alle Fragen der Vorbereitung vor dem Kauf geklärt haben und wissen, welchen 3D-Drucker Sie speziell für Ihr 3D-Projekt benötigen, bleibt eine letzte Frage offen: Wo kann man genau diesen 3D-Drucker kaufen?
Auf alle Fälle gibt es bereits ein breites Angebot an allen verschiedenen 3D-Druckern. Wenn Sie sich nun für einen Desktop-Drucker entschieden haben, und eher einen privaten Gebrauch mit der FDM oder SLA 3D-Technologie anstreben, finden Sie eine große Auswahl in unserem Vergleichsportal. Hierbei wird Ihnen die Suche durch die vorhandene Filterfunktion erleichtert und Sie können von Budget über Material bis hin zur Technologie, also alles was Sie nun herausgearbeitet haben, für die Suche angeben.
Sie bevorzugen eher einen sehr professionellen Drucker und Ihr Nutzen beschränkt sich dabei nicht nur auf den privaten Gebrauch einiger Teile? Dann empfehlen wir unser Branchenbuch, in dem Sie mit Spezialisten der 3D-Branche in Kontakt treten und sich umfangreich beraten lassen können. Besonders bei professionellem Gebrauch ist demnach zu SLS oder DMLS zu raten. Aber natürlich lassen sich professionelle Drucker auch in unserem Vergleichsportal finden.
Konnten Sie mithilfe der Fragen bereits einen 3D-Drucker kaufen? Für welchen 3D-Drucker haben Sie sich entschieden? Lassen Sie uns gerne einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.