PrusaSlicer: kostenlose Open-Source-Slicer für FDM- und SLA-3D-Drucker

PrusaSlicer ist eine Slicer-Software, die vom gleichnamigen 3D-Druckerhersteller Prusa entwickelt wurde. Die Software basiert auf dem Open-Source-Slicer Slic3r, den Prusa mit einigen Verbesserungen versehen hat, um den Anforderungen der Nutzer seiner FDM- und SLA-3D-Drucker gerecht zu werden. Was PrusaSlicer auszeichnet, kann in einigen Stichpunkten zusammengefasst werden: kostenlos, quelloffen, funktionsreich und häufig aktualisiert. Das Tool enthält alles, um die Druckdateien für den 3D-Drucker zu exportieren und eignet sich sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene und Profis.

Die erste Version des Prusa-Slicers wurde im November 2016 veröffentlicht – damals hieß die Software übrigens noch Slic3r Prusa Edition. Erst 2019 änderte die Software ihren Namen, um Verwechslungen mit dem von Alessandro Ranellucci entwickelten Slic3r zu vermeiden. Slic3d ist leistungsstark und vielseitig, aber einige der Funktionen sind schwer zu bedienen oder versteckt und daher schwer einsehbar. Obwohl PrusaSlicer auf Ranelluccis Lösung aufbaut, hat Prusa die Benutzeroberfläche überarbeitet und alle Funktionen freigelegt. So ist die Benutzeroberfläche klarer ersichtlich und intuitiver zu bedienen. Dank der Rückmeldungen aus der Prusa-Community kennt Prusa zu jedem Zeitpunkt die Schwächen des Slicers und die Entwickler des Prusa Research Teams sind beständig bemüht, die Mängel zu beheben und neue Funktionen hinzuzufügen.

Der PrusaSlicer wird ständig überarbeitet und verbessert. Dank der Rückmeldungen aus der Community weiß Prusa immer um die Schwachstellen des Slicers Bescheid.

3D-Druck mit PrusaSlicer

Der Einsatz des Slicers bei der additiven Fertigung ist ein entscheidender Schritt im Prozess der Erstellung eines Teils. Er ermöglicht unter anderem ein sorgfältiges Schneiden des Schichtmodells und generiert bei Bedarf Druckmedien. Derzeit gibt es eine Vielzahl von Slicer-Software auf dem Markt, die jeweils für eine bestimmte Maschine und daher verschiedene Technologien gedacht sind. Die Prusa Slicer-Lösung wurde für FDM- und Harzdrucker entwickelt und ist übrigens einer der ersten Slicer, der für den MSLA-Druck geeignet ist. PrusaSlicer enthält sämtliche Drucker-Profile, darunter auch Drucker von Drittanbietern. Bei Verwendung mit einem Original Prusa-Drucker herhalten die Anwender allerdings mehr als 180 getestete und automatisch aktualisierte Profile für Filamente und Harze.

PrusaSlicer kann einfach per Download von der Prusa-Website heruntergeladen werden und auf Windows, Mac und Linux installiert werden. Der Slicer ist mit folgenden Formaten kompatibel: STL, OBJ, 3MF und AMF. Es ist auch möglich, eine STEP-Datei zu importieren. Dabei erübrigt sich die Konvertierung von CAD-Modellen in STL-Dateien. Sobald Sie Ihr Modell importiert haben, führt Sie PrusaSlicer durch die Ausrichtung des Teils. In diesem Schritt können Sie Ihr Objekt auch nach Belieben durch die diversen Funktionen bearbeiten. Wählen Sie dann Ihren 3D-Drucker, das verwendete Material und ein Druckprofil aus. Es folgt der Schritt des Hinzufügens von eventuellen Stützen und Füllungen. Anschließend können den G-Code vor dem Drucken einsehen, um ihn vor dem Druck auf Fehler zu prüfen.

PrusaSlicer verfügt über ein breites Portfolio an Materialien und Supportstrukturen.

Die wichtigsten Funktionen von PrusaSlicer

Die Software beinhaltet eine sehr übersichtliche Benutzeroberfläche, in der alle Funktionen auf einer Seitenleiste zusammengefasst sind, um die Arbeit des Bedieners zu erleichtern. Hier finden sich vor allem Funktionen zum Hinzufügen von Materialien, zur Auswahl der Schichthöhe für jeden Teil des Werkstücks, 150 Druckprofile für Filamente und Harze aber auch einige weitergehende Funktionen. Sie können zum Beispiel benutzerdefinierte Stützen direkt auf das Modell malen oder aus einem Pool an automatisch generierten Supportblöcken auswählen. Für den Multimaterialdruck hat man die Möglichkeit, das Objekt mit ein paar Mausklicken einzufärben und den Farb- bzw. Filamentwechsel im Slicer zu programmieren.

Darüber hinaus bietet PrusaSlicer eine eingebaute Form-Galerie, die Möglichkeit der Gruppenauswahl zur Bearbeitung mehreren Objekten und adaptive Infills. Über das Werkzeug „Intelligentes Füllen“ kann man so einem größeren Bereich Farbe verleihen und das „Pinselwerkzeug“ nutzen, um dies manuell zu tun.

Im PrusaSlicer findet sich ein umfangreiches Formen-Angebot und viele Infill-Möglichkeiten.

Die neuesten Versionen des PrusaSlicer

Wie eingangs erwähnt, wird der PrusaSlicer ständig überarbeitet und verbessert. Im Juni 2023 kam es mit der Version 2.6.0. zu einigen Neuerungen. So wurden die Baumstützen, die ursprünglich von Cura stammen, implementiert und ermöglichen eine Verzweigung von organischen Stützen. Ebenfalls integriert wurde ein Text-Prägewerkzeug, das erlaubt, den Text als 3D-Objekt einzufügen und zu bearbeiten. So lassen sich zum Beispiel Notizen, Zeichen und Seriennummern der Drucke direkt im Slicer hinzufügen. Außerdem wurde auch ein intelligentes Messwerkzeug integriert, das die Abstände zwischen Scheitelpunkten, Kanten und Ebenen misst. Neben zahlreichen weiteren Tool-Integrationen gilt es auch die Verbesserung des Schneidewerkzeugs Plana Cut hervorzuheben. Dadurch können Sie das Modell in einem beliebigen Winkel neu schneiden und die Ausrichtung bestimmen.

Im Rahmen der neuesten Version vom September 2023 kam es zu einigen weiteren Neuerungen. Prusa verbesserte für diese Version die Anordnungsfunktion. Objekte können nun in konkaven Bereichen platziert werden, die von anderen Objekten gebildet werden. Des Weiteren gibt es nun drei verschiedene Stufen (fast, balanced, accurate) der Geometriebehandlung, die über das Dropdown-Menü im Dialofgeld „Anordnen“ ausgewählt werden können. Die Schneide- und Textpräge-Werkzeuge der Vorversion wurden erneut überarbeitet und verbessert. Auf der Website von Prusa können Sie alle Funktionen einsehen und hier die neueste Version herunterladen.

Die neuesten Versionen ermöglichen das Einfügen von Text.

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*Bildnachweise: Prusa