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3Dnatives Labor: Der 3D-Drucker Ultimaker S5 im Test

Am 5. September 2019 von Jacqueline O. veröffentlicht
Ultimaker S5

Der Ultimaker S5, welcher erstmals auf der Hannover Messe 2018 vorgestellt wurde, gehört zur neusten Generation von 3D-Druckern des niederländischen Herstellers. Mit einem großen Druckvolumen (dem größten der Ultimaker-Reihe), einem vollfarbigen Touchscreen und einem geschlossenen Gehäuse ist der S5 der beste auf dem heutigen FDM-Maschinenmarkt. Falls Sie an diesem 3D-Drucker interessiert sind, finden Sie ihn HIER bei 3Dmensionals.

Der 3D-Drucker S5 folgt dem Ultimaker 3, welcher mit der Einführung einer neuen Komponenten, dem Print Core, einen Wendepunkt in der Geschichte der Marke kennzeichnet. Diese Komponente ist im Druckkopf installiert und ermöglicht es, die Druckerextruder an verschiedene Filamente anzupassen. Dies optimiert die Druckqualität, reduziert das Risiko, dass die Düsen verstopfen und erleichtert die Wartung der Maschine.

Was genau hat der Ultimaker S5 bei einem Verkaufspreis von 6.594€, inklusive Mehrwertsteuer auf Lager? Welche Verbesserungen wurden an diesem neuen Modell vorgenommen, um die Preiserhöhung zu rechtfertigen? Ist er wirklich effizienter als die bereits bestehenden Maschinen auf dem Markt? Diese Fragen versuchen wir mit unserem umfassenden Test zu beantworten.

Ultimaker S5

1. Auspacken des Ultimaker S5

Wie bei jedem Ultimaker-Produkt beginnt das Vergnügen bereits mit dem ersten Anblick des Druckers. Eine schöne Verpackung, ein schlankes Design, eine schlichte und klare Anleitung; wir können die ästhetischen Bemühungen im Design der Marke durchaus zu schätzen wissen.

Ein weiterer Punkt, der beim Auspacken der Maschine auffällt ist die Größe von 495 x 457 x 520 mm. Wir erkennen schnell den beeindruckenden Größenunterschied zu den großen Schwestern. Der S5 bietet im Vergleich zum Ultimaker 3 Extendet ein größeres Produktionsvolumen von mehr als 70%! Der 3D-Drucker kann somit Objekte mit einer maximalen Größe von 330 x 240 x 300 mm erstellen (im Vergleich zu den 215 x 215 x 300 mm des U3 Extended).

Zu den verschiedenen Zubehörteilen und Komponenten gehören eine Glasplatte, 2 Print Core AA 0,40 mm, 1 Print Core BB 0,40 mm, 1 PLA Tough 750 g Spule, 1 PVA 750 g Spule, ein Spulenhalter mit Führung, Netzteil, Kalibrierblatt und Karte, ein Internet Kabel, Ersatzdrüsenabdeckungen, ein UHU Kleber, Schmiermittel und Fett für die Maschinenwartung, ein Sechkantschraubenzieher und schließlich ein USB-Stick.

Ultimaker S5

Der Hersteller kündigt an, dass die Maschine in den kommenden Monaten auch eine Aluminiumplatte erhalten soll, welche speziell für technische Materialien (ABS, CPE+, PC…) ausgelegt ist. Neben den anderen zu erwartenden Innovationen sollte Ultimaker Ende des Jahres einen Print Core CC auf den Markt bringen, der sich mit schleifenden Materialien wie metallischen oder kohlenstoffbasierten Filamenten beschäftigt.

Lassen Sie uns für einen Moment am Bildschirm auf der Frontplatte Halt machen. Mit einer Größe von 11,9 cm (4,7 Zoll) ist er nun vollfarbig und taktil, eine Premiere für die Marke Ultimaker. Bis dahin hatte sie uns an einen Kontrollbildschirm gewöhnt, der eher eines Taschenrechners würdig war und durchaus Verbesserungspotenzial hatte. Ein weiterer guter Punkt für den neuen Bildschirm ist die Möglichkeit, das Modell vor dem Drucken direkt zu betrachten.

Eine andere kleine Revolution ist die Tür an der Vorderseite des Ultimaker S5. Während es in der Vergangenheit möglich war, sich mit einer Schutzabdeckung auszustatten entschied sich die Marke die Glastür diesmal standardmäßig zu integrieren, um die Maschine zu sichern und die Temperatur in der Druckkammer besser zu steuern.

Ultimaker S5

2. Installation des Ultimaker S5

Die Installation der Maschine stellt keine besonderen Schwierigkeiten dar: Anschluss der Bowdenzugs, Installation des Spulenhalters, des Print Core und der Glasplatte und letztendlich Anschluss des Netzsteckers. In einem zweiten Schritt müssen Sie die WLAN-Verbindung konfigurieren und die Filamente laden. Kurz gesagt: eine ziemlich klassische Installation.

Es ist richtig, dass der Hersteller mit der Ausstattung des S5 mit einem EEPROM-Chip zur Druckerkennung und einem NFC-System zur Erkennung von Spulen auf der Rückseite der Maschine sicher gehen wollte. So sollen keine Irrtümer diesbezüglich auftreten.

Auch die Selbstnivellierung der Plattform hat mit dem S5 eine Änderung durchlebt. Einmal optimiert muss sie nun vor jedem Druck gestartet werden, um Kalibrierfehler auf den ersten Schichten zu verhindern. Und während die Verifikation durch das Abtasten nur weniger Punkte auf dem Ultimaker 3 druchgeführt wurde, erfolgt sie nun mit etwa dreißig Punkten. Eine Neuerung, welche eine etwas längere Vorbereitungszeit für jeden Druck voraussetzt, aber eine höhere Erfolgsquote ermöglicht (insbesondere bei einer Großformatmaschine)

Ultimaker S5

Ein weiterer Vorteil ist, dass die manuelle Z-Kalibrierung (fast) eine Geschichte der Vergangenheit ist. Sie müssen den Abstand zwischen Düse und Maschinentisch nicht mehr regelmäßig anpassen, lediglich bei möglichen Problemen. Im Hinblick auf die X/Y-Kalibrierung ist der mitgelieferte 3D-Druckerkern vorkalibriert. Ein Vorgang, der nur beim Kauf eines zusätzlichen Print Core erfordertlich ist.

Ultimaker S5

3. Cura Software

Wie Sie vielleicht vermutet verbindet sich der Ultimaker S5 mit der Software Cura. Nichts neues auf dieser Seite. Die Software ist jedem bekannt und wird regelmäßig vom Hersteller aktualisiert. Ohne auf die Besonderheiten der Software zurückzukommen können wir die zunehmende Anzahl von Druckparametern feststellen, mit denen wir spielen können, insbesondere beim durch den Doppelextruder.

Sobald Sie die Anzeige der verschiedenen Modi erlauben: Basic, Advanced oder Expert (in Preferences/Settings), wird Ihnen eine mehr oder weniger lange Liste von Parametern angeboten. Einige der Parameter erfordern lange Druckstunden, bevor sie vollständig beherrscht werden können. Es steht auch ein experimenteller Modus zur Verfügung, der Ihnen erlaubt, mit ganz neuen Parametern zu experimentieren, welche von dem Ultimaker-Team selbst noch getestet werden.

Ultimaker S5

Zu diesen neuen Parametern gehören beispielsweise adaptive Schichten, mit denen Sie die Dicke der Schichten an die mehr oder weniger komplexe Geometrie Ihres Objektes anpassen und so die Druckzeit beeinflussen können. Die Supportschnittstelle ist ein weiterer interessanter Parameter, mit dem Sie eine Schnittstelle (z.B. vom Typ löslich) zwischen Ihrem Bauteil und beispielsweise PLA-Supports hinzufügen können. Dies spart Zeit und erleichtert das Entfernen der Medien.

Während unserer Tests stellten wir auch fest, dass Cura generell längere Druckzeiten als andere Slicer, wie Simplify3D oder IdeaMaker anbietet (zum Beispiel eine Differenz von vier Stunden für unseren Torture Test) Es stellt sich heraus, dass dieser Unterschied hauptsächlich durch nur einen Cura-Parameter erklärt wird: die Linienbreite. Es scheint, dass Cura standardmäßig vorsichtiger ist als andere Slicer auf dem Markt und darauf abzielt, das Endergebnis zu begünstigen und nicht die Druckzeit. Eigentlich nichts hinderliches, aber es schien uns doch sehr wichtig, diesen Punkt anzusprechen, welcher mit mehr Erfahrung optimiert werden könnte.

4. Erste Eindrücke

Sobald die Maschine einsatzbereit ist, ist es an der Zeit die ersten Drucke zu machen. Zuerst wollten wir unseren üblichen Torture Test, sowie eine klassische 3D-Benchy testen. Kompliziert ist das Modell „Forbidden Watchtower“ von Kijai, „ Triple Gear“ von Henryseg (gedruckt mit löslichen Trägern vom Typ PVA), „Pine Cone Cache“ von Jarbaugh, die „Venus de Milo“ von Cosmo Wenman oder der „Human Skull“ von MakerBot. Aber auch zweifarbige Modelle, um den Doppelextruder zu testen. Hierfür nutzten wir die Modelle „Easter Island Moai“ von Marcfelis, „Twisted Bottle & Screw Cup“ von David Musaffi und den „Star Cone“ von R3ND3R. Wir lassen die Ergebnisse für sich selbst sprechen.

Ultimaker S5

Ultimaker S5

Ultimaker S5

Ultimaker S5

Ultimaker S5

Alle unsere 3D-Druckertests finden Sie im 3Dnatives Labor. 

Fazit

  • Inhalt und Zubehör des 3D-Drucks 9/10
  • Software 9/10
  • Qualität des Drucks 9/10
  • Handhabung 9/10
9 / 10

Vorteile:

– Viele Features und Funktionen
– Druckvolumen
– Doppel-Extrusion

Nachteile:
– Preis
– Druckzeit

Mit dem Ultimaker S5 wollte der Hersteller den vollständigsten 3D-FDM-Drucker anbieten: großes Volumen, Heizplatte, halbgeschlossenes Gehäuse, Doppelextrusion, WiFi, automatische Kalibrierung, Touchscreen-Farbbildschirm, Erkennung des Endes vom Filament… Die Druckqualität ist hoch mit einem sehr zufriedenstellenden Gesamterlebnis. Mit einem Preis von 6.594 € inklusive Mehrwertsteuer ist dieser 3D-Drucker eindeutig nicht für jedermann erreichbar und erfüllt vor allem die Bedürfnisse von Profis.

Es ist interessant festzustellen, dass der S5 das Engagement von Ultimaker für Zuverlässigkeit zeigt. Basierend auf verschiedenen Lösungen wie der vollständigen aktiven Selbstnivellierung, der Filament-Endeerkennung oder dem sorgfältigen Slicen von 3D-Modellen über Cura wurde der S5 entwickelt, um die Erfolgsrate des Druckens zu maximieren, manchmal auf Kosten der Druckzeiten, aber auch des Preises. Falls Sie an diesem 3D-Drucker interessiert sind, finden Sie ihn HIER bei 3Dmensionals.

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