Additive Fertigung in der Formel 1
Die additive Fertigung nimmt im Bereich der Automobilindustrie zunehmend eine Schlüsselrolle ein und wie die Beispiele Local Motors oder Divergent zeigen, beschränkt sich hierbei die Anwendung dieser Technologie nicht mehr nur auf Prototypen oder einzelne Komponenten, sondern umfasst bereits komplette Fahrzeuge. Durch die Anwendung dieser Technologie erhofft man sich Produktions- und Treibstoffkosten einsparen zu können. Diese Entwickung ist derzeit auch in der Formel 1 zu beobachten.
In einem Artikel der spanischen Zeitung Marca gibt der Rennstall Renault, für den derzeit der Deutsche Nico Hülkenberg und der Brite Jolyon Palmer fahren, Einblick in die Herstellung eines Formel 1 Boliden. In seinem Hauptsitz im englischen Enstone, bekommt der Leser einen Eindruck, wie aus einer Skizze ein Bolide wird, der aus der Box rollt.
Luca Mazzocco, verantwortlich für den Bereich Sponsoren bei Renault Sport, spricht über die Entwicklung eines Autos, das Kunst, Wissenschaft und Industrie miteinander kombiniert und die es gleichzeitig möglich macht, 350km/h zu überschreiten. „Die ganze Arbeit, die wir mit Materialien, Kontrollsystemen und der Aerodynamik haben, gleicht sehr stark dieser, wie sie auch bei Luftfahrt-Prototypen zu finden ist“, sagte Mazzoco.
Vor ein paar Monaten stellte Renault den Prototypen RS 2027 auf der Shanghai Auto Show vor, der größtenteils durch additive Fertigung enstanden war. Dieser soll nach Unternehmenangaben, vier Mal schneller sein als die derzeitigen Formel-1-Fahrzeuge, zudem weniger wiegen und gleichzeitig den Fahrer noch besser schützen.
„Wir entwickeln 20.000 Teile für die Autos, mit Ausnahme des Motors, der aus Frankreich kommt“, sagte Mazzoco. Jeder dieser einzelnen Komponenten muss zuerst durch den Windkanal, um dessen Eigenschaften und Leistunsgfähigkeit unter Rennbedingungen zu testen. Hierzu verfügt die Fabrik über ein Netzwerk von 3D-Druckern, sodass Renault in der Lage ist, jedes Design in der 60%igen Größe des Originals physisch zu reproduzieren. Bislang sind in den derzeitigen Formel-1-Boliden rund 60 3D-gedruckte Teile zu finden.
Doch nicht nur Renault testet, wie sich die additive Fertigung gewinnbringend in der Formel 1 einsetzen lässt. So experimentiert derzeit McLaren mit einem 3D-gedruckten Schutzschild, der die Organe des Piloten bei Unfällen und diesen gleichzeitig besser gegen die bei hohen Geschwindigkeiten entstehenden Kräfte schützen soll. So wurde dieser Schutzschild entwickelt:
Vor ein paar Monaten hatten wir zudem an dieser Stelle schon von der Scuderia Ferrari berichtet, die 3D-gedruckte Kolben in den Motor 668 integrierte, um dessen Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Es bleibt spannend, wie sich die Formel 1 in Zukunft entwickeln wird, da sie zunehmend über Konkurrenz der E-Serie Formel E, rückläufige Zuschauerzahlen sowie Kritik für fehlende Spannung der Rennen einstecken muss. Eventuell kann die additive Fertigung ihren Beitrag dazu leisten, diese Rennserie innovativer und somit wieder spannender zu machen.
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Dieses Informationen stammen von Renault, Marca ,Wikipedia und McLaren