Dubai plant das erste 3D gedruckte Hochhaus
Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ohnehin dafür bekannt, die innovativsten Ideen im 3D Druck umzusetzen und die additive Fertigung von Gebäuden ist in Dubai nichts Neues. Im Mai des letzten Jahres haben sie das erste gedruckte Bürogebäude enthüllt. In Zusammenarbeit mit dem Startup Cazza Contruction Technologies wurde nun bekannt, dass das erste Hochhaus in Planung ist.
Bereits Ende 2016 hat Dubai mit Cazza eine Partnerschaft geschlossen, denn das Land in den Vereinigten Arabischen Emirate möchte bis Ende 2030 ein Viertel aller Gebäude mittels 3D Druck herstellen. Für das neueste Projekt will Cazza eine neue Technologie anwenden, sie nennen es „Crane Printing“, womit Gebäude von über 80m Höhe möglich sein sollen.
„Als wir das erste Mal an die Implementierung von 3D Druck [im Bauwesen] gedacht haben, dann meistens an Häuser und niedrige Gebäude. Entwickler fragten uns immer, ob es denn möglich sei, auch 3D gedruckte Hochhäuser herzustellen. Das hat uns dazu bewegt, an der Umsetzung dieser Technologie für größere Strukturen zu forschen.“
Wie funktioniert die Technologie?
Cazza Contruction Technologies hat bisher nur Erfahrung um Bau von flachen Gebäuden. Mit der neuen Crane-Printing Technologie soll man jetzt in die Höhe steigen. Sie basiert auf der Fabrikation mit bestehenden Materialen wie Beton und Stahl. Die mobilen Roboter für den 3D Druck werden auf Kränen montiert, welche für die Anhebung sorgen. Laut Fernando De Los Rios, dem COO von Cazza, ist das System mit allen Kränen kompatibel und es müssen keine Spezialausführungen extra für dieses Projekt hergestellt werden. Der Prozess soll so kosteneffizient und umweltfreundlich wie möglich gestaltet werden, deshalb kombinieren sie beim Bau mobile Roboter für additive Fertigung und konventionelle Konstruktionsverfahren.
„Durch unsere Technologien können wir architektonisch komplexe Gebäude in kürzester Zeit bauen. […] Die anfänglich hohen Kosten für die Technologie werden sich reduzieren, sobald wir in die Massenproduktion übergehen“, so der CEO Chris Kelsey.
Cazza hat Großes vor
Bisher ist noch nicht offiziell bekannt, wie hoch das Hochhaus nun wirklich sein wird. Laut dem Interview mit Construction Week Online soll das Konzeptdesign von Aleksandar Grusanovic umgesetzt werden. Der „Belgrad Tower“ sticht durch seine einzigartige Form heraus und soll Restaurants, Wohnungen und ein Hotel unterbringen. Laut den offiziellen Zeichnungen misst der Turm 750 Meter, eine solche Größe wäre jedoch eine wahrliche Goliathaufgabe für das Team von Cazza als erstes Projekt. Es wäre interessant, die Technologie hinter der Idee zu kennen, aber die Firma spielt in dieser Hinsicht noch mit verdeckten Karten.
Trotzdem hat das junge Startup für große Aufregung in der Bauindustrie gesorgt und weckt das Interesse von Investoren. Erst kürzlich wollte ein unbekannter Saudi das Unternehmen für $38,6 Millionen kaufen, Chris Kelsey hat das Gebot aber abgelehnt. Cazza Contruction Technologies stehe momentan nicht zum Verkauf, man sei allerdings offen für Investments.
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