Künstliche Korallen aus dem 3D-Drucker für die Karibik
Die additive Fertigung will einen weiteren Beitrag zur Erhaltung der Natur leisten. Dieses Mal sind unsere Meere betroffen – genauer gesagt die paradiesische Karibik der niederländischen Antillen. Mit 3D-gedruckte Korallen, die auf dem Meeresboden der Insel Bonaire installiert werden, soll ein wichtiger Teil zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts beigetragen werden.
Globale Erderwärmung beschädigt Korallen
Die Karibik ist bekannt für ihre traumhaften weißen Stränden. Doch die Karibik bietet noch mehr Schönheit, welche nicht auf den ersten Blick zu sehen ist. Unter Wasser existiert eine derart schöne Natur, wie sie nur vergleichbar mit derer in Australien und den Malediven ist.
Im Zuge der anhaltenden globalen Erwärmung sterben, aufgrund ihrer Temperaturempfindlichkeit immer mehr Korallenarten ab. Korallen sind ein natürlicher Lebensraum für viele Meerestiere und tragen zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts bei. 25% der Meeresflora- und Fauna leben in Korallenriffen und bieten Schutz und Nahrung. Darüber hinaus sind die Korallen bei Bonaire ein wichtige Wirtschaftsfaktor, die jährlich bis zu 50.000 Taucher anziehen.
„3D gedruckte Korallen können eine echte Veränderung bedeuten und lassen ganze Korallenriffe wachsen, eine der Hauptattraktionen für Taucher und Besucher gleichermaßen,” erklärte Fabien Cousteau. „Diese Technologie ist weniger arbeitsintensiv und hat gleichzeitig bei kürzerer Zeit eine größere Auswirkung auf den momentanen Korallenrestaurationsprozess.“
Erfolgreiche Anwendung auch in anderen Gebieten
Das auf Bonaire gestartete Projekt Korallen per 3D-Druck zu replizieren und unter Wasser einzusetzen ist ein Projekt, das bereits erfolgreich in Australien angewendet wurde.
Initiator für das Projekt ist Bonaires Harbour Beach Club sowie Fabien Cousteau, der Enkel vom berühmten Meeresforscher Jean-Jacques Cousteau. Zusammen planen sie künstliche Korallen herzustellen, die echten Korallen in Form und Oberfläche gleichen. Sie sollen sogar mit organischen Chemikalien bearbeitet werden, sodass Korallen-Polyten und Algen sowie andere Tierarten wie Krabben, Kraken, Anemonen und viele andere Fischarten, die auf diesen Lebensraum angewiesen sind, angezogen werden.
Eric Ewoldt, verantwortlicher Direktor von Harbour Village, sagte über das Projekt: „Wir freuen uns, fortgeschrittene Technologien bei bedeutenden Meeresfragen anwenden zu können und Bonaire als ein Beispiel für die Karibik und anderen Bereichen der Welt zu machen. Wir wissen, dass der 3D-Druck erfolgreich in Monaco und den Golfstaaten angewendet wurde. Mit der Entwicklung unseres Ocean Learning Center, ist jetzt die perfekte Zeit diese Technologie in Bonaire zu starten.“
RSS-Feed abonnieren und per Facebook, Twitter und Google+ stets auf dem Laufenden bleiben!