ETH entwickelt 3D-Druck mit Bakterien
Wir hatten an dieser Stelle im März über den 3D-Druck mit Bakterien berichtet, wobei es damals Forschern der Universität im niederländischen Delft gelungen war, Bakterien auf eine Graphenschicht zu drucken, welche dann durch die Reduktion von Sauerstoff ein graphenartiges Material erzeugte. Im Folgenden geht es um ein von Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich entwickeltes Verfahren, mit welchem sich lebende Bakterien drucken lassen.
In dem von den Forschern Manuel Schaffner, Patrick A. Rühs, Fergal Coulter, Samuel Kilcher und André R. Studart veröffentlichten wissenschaftlichen Paper namens 3D printing of bacteria into functional complex materials beschreiben sie dieses neue Verfahren, welches insbesondere für den Biodruck einen ungeheuren Fortschritt bedeuten könnte.
Die Forscher machten es sich in diesem Paper beschriebenen Verfahren zu Nutze, dass Bakterien eine Art Schutzfilm bilden, um sich gegen Feinde und feindliche Einflüsse zu schützen. Sie entwickelten ein Hydrogel, in welchem sich die Bakterien vermehren und welches sich gleichzeitig auch in 3D drucken lässt. Diese Tinte ist biokompatibel und selbst beim 3D-Druck bleiben die Bakterien lebendig, sodass sich damit biologische Materialien herstellen lassen, die dazu dienen können, Giftstoffe abzubauen oder hochreine Zellulose für biomedizinische Anwendungen zu produzieren.
Mit dieser Tinte können nun Objekte mit sogenannten biochemische Minifabriken und unterschiedlichen Funktionalitäten geschaffen werden, je nachdem mit welchen Bakterien gedruckt wurde. Laut der Pressemitteilung verwendeten die Forscher die Bakterienarten Pseudomonas putida und Acetobacter xylinum. Mit der ersten Bakterienart können Gifte, wie das in der Chemieindustrie entstehende Phenol abgebaut werden, während die Zweite Nano-Zellulose absondert, welche bei Brandverletzung verwendet werden kann.
So funktioniert der 3D-Druck mit Bakterien genau:
Was ist Ihre Meinung zu dem 3D-Druck mit Bakterien?
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in der offiziellen Pressemitteilung der ETH Zürich.
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Diese Informationen und Bilder stammen aus folgenden Quellen: Science Advances