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UpNano entwickelt hochauflösenden Desktop-3D-Druck für Mikroteile

Am 4. Januar 2021 von Michelle J. veröffentlicht
UpNano

UpNano ist ein junges Unternehmen mit Sitz in Wien, das kürzlich eine hochauflösende Technologie für den 3D-Mikrodruck entwickelt hat. Basierend auf dem 2-Photonen-Polymerisationsverfahren (2PP) ist die neue Technik in der Lage, Kunststoffteile mit einem Volumen von 100 bis 1012 Kubikmikrometern in nur wenigen Minuten zu produzieren, was eine Auflösung im Nanobereich darstellt. Das Unternehmen ist ein Spin-off der TU Wien und stellt seine Technologie in den Dienst von Forschung und Entwicklung sowie von Anwendungen in mehreren Branchen. Wir haben uns mit Denisa Mandt getroffen, um mehr über die Möglichkeiten ihrer Technologie und ihre Pläne für die Zukunft zu erfahren!

3DN: Können Sie sich selbst und Ihre Beziehung zum 3D-Druck vorstellen?

Mein Name ist Denise Mandt, ich bin Mitgründerin von UpNano und verantwortlich für Marketing und Vertrieb. Mit einem Hintergrund in Werkstofftechnik und Biologie habe ich schon sehr früh erste Erfahrungen mit dem 3D-Druck gemacht. In meiner Masterarbeit habe ich mich mit hochauflösendem 3D-Druck für die Herstellung von kundenspezifischen Mikrofluidik-Chips beschäftigt. Heute sind wir zusammen mit Peter Gruber und Bernhard Küenburg die Gründer eines jungen Hightech-Unternehmens, UpNano.

UpNano

Das Team von UpNano

3DN: Warum ist der 3D-Druck im Nano-/Mikromaßstab eine disruptive Technologie? Was sind die Hauptvorteile?

Der hochauflösende 3D-Druck ermöglicht die Herstellung von Teilen, die bisher unmöglich erschienen. Das Verfahren basiert auf dem Prinzip der Zwei-Photonen-Polymerisation und ist im Gegensatz zu klassischen SLA-Verfahren unabhängig von der Schichtdicke. Wir räumen ein für alle Mal mit dem Vorurteil auf, dass „2PP-Druck langsam sein soll“. Der Trend der Miniaturisierung begleitet uns seit Jahren, quer durch alle Branchen! Die Technologie ist am Puls der Zeit und erfüllt die Anforderungen nach immer kleineren und präziseren Bauteilen. Mit unserem Verfahren bieten wir unseren Kunden eine unübertroffene Geschwindigkeit, die Möglichkeit, im Zentimeter-Maßstab zu produzieren und biologische Anwendungen. Und das alles in einer kompakten Desktop-Anlage.

3DN: Wie kam die Idee zur Gründung des Unternehmens? Was ist heute die Hauptaufgabe von UpNano?

Der Hintergrund der Forschungsgruppe an der TU Wien ist ein sehr biologischer. Das Ziel war es, lebende Zellen direkt in die gedruckte Matrix einzubetten. Um dies zu realisieren, war neben den biokompatiblen Materialien auch die hohe Druckgeschwindigkeit eine Grundvoraussetzung. Peter Gruber und Aleksandr Ovsianikov ist es gelungen, ein innovatives, patentiertes Verfahren zu entwickeln, das einen bisher unerreichten hohen Durchsatz ermöglicht. Mit steigender Geschwindigkeit wuchs auch das Interesse an unserer Technologie – und die Idee für das Spin-off war geboren.

Die Kombination aus der gewohnt hohen Auflösung und dem Durchsatz ermöglicht neben den klassischen Prototypenanwendungen erstmals auch die Chargen- und Kleinserienfertigung. Grundlegend für industrielle Anwendungen! Und genau das ist unsere Mission – die industrielle Fertigung, wir wollen den Sweet Spot zwischen traditionellen 2PP-Technologien und der Mikro-Stereolithographie abdecken und die Herstellung von polymeren Mikroteilen vom Nano- bis zum Zentimetermaßstab ermöglichen.

Dieses Schloss misst 230 µm x 250 µm x 360 µm und wurde mit 2PP auf einen Bleistift 3D-gedruckt | Bildnachweis: UpNano

3DN: Können Sie uns mehr über Ihre Projekte erzählen?

Die Anwendungsbereiche, in denen unsere Technologie zum Einsatz kommt, sind so vielfältig wie unsere Kunden selbst. Von medizinischen Geräten bis hin zu optischen und elektronischen Komponenten haben wir bereits an einer Vielzahl von Projekten für Universitäten, Forschungsinstitute und internationale Unternehmen gearbeitet. Aktuell sehen wir eine verstärkte Nachfrage vor allem aus dem medizinischen Bereich. Aufgrund der aktuellen Coronakrise fokussieren viele Forscher ihre Kapazitäten auf neuartige Test-, Behandlungs- und Überwachungsmethoden.

3DN: Welche Branchen haben das Potenzial, von der additiven Fertigung auf Mikroebene am meisten beeinflusst zu werden?

Alle Anwendungen, bei denen ein hoher Grad an Individualisierung erforderlich ist oder die Produktzyklen sehr kurz sind, sind ideal für die additive Fertigung. Das gilt zum Beispiel für die Medizintechnik, aber auch für den Bereich der Unterhaltungselektronik.

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3DN: Wie sehen Sie die Entwicklung dieses Segments der additiven Fertigung in der Zukunft?

Wir sind davon überzeugt, dass der 3D-Druck, insbesondere der hochauflösende Druck, eine Zukunftstechnologie ist, da die Entwicklungszyklen neuer Technologien immer kürzer werden. Mit der additiven Fertigung kann vor allem in der Entwicklungsphase wertvolle Zeit eingespart werden, wodurch sich die Interaktionszyklen und das Produktergebnis verbessern. Die Entwicklung und Prototypenfertigung ist eine Sache, das viel größere langfristige Ziel ist es, die Technologie in der Produktion zu etablieren. Daran arbeiten wir mit Hochdruck – eine Maschinenlinie mit noch höherer Automatisierung, speziell entwickelt, um ein und dasselbe Bauteil reproduzierbar zu fertigen. Neben der Automatisierung und der Geschwindigkeit sind auch die Materialien und deren Eigenschaften für die industrielle Anwendung entscheidend. Eine Kernkompetenz von UpNano sind daher eigene Materialentwicklungen und Testprogramme!

3DN: Gibt es noch andere Projekte, Pläne oder Worte, die Sie mit unseren Lesern teilen möchten?

Neben der Investition in eine neue Technologie bedeutet der 3D-Druck auch eine Investition in neues Know-how. Bauteildesign und -konstruktion können völlig neue Ansätze und Möglichkeiten annehmen, Schritte in ein neues Terrain, bei denen wir unsere Kunden aktiv unterstützen! Wir sind stolz darauf, Teil der AM-Entwicklung zu sein und freuen uns, dass es dem 3D-Druck mit dem vollen Engagement aller Unternehmen gelingt, Vorurteile zu überwinden und sich mehr und mehr zu etablieren. Mehr Informationen finden Sie HIER.

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