Industrie 4.0: Mehr Flexibilität und weniger Lieferengpässe dank 3D-Druck
Neben dem privaten Alltag prägt der digitale Wandel auch die Industriezweige. Mit der sogenannten Industrie 4.0 definiert sich die nächste Industrielle Revolution, welche Maschinen miteinander vernetzt, Produktionsprozesse automatisiert und eine dezentrale Überwachung und Steuerung dieser realisiert. Ermöglicht wird dies durch das Internet der Dinge (IoT), den 3D-Druck sowie fortgeschrittener Robotik. Durch die Integration dieser Technologien bietet sich Unternehmen die Möglichkeit, Produkte kostengünstiger, ressourcenschonender oder kundenspezifischer herzustellen. Bereits 83 Prozent der deutschen Industriebetriebe geben an, Technologien der Industrie 4.0 in ihren Produktionsabläufen integriert zu haben. Wir fassen die Ergebnisse der jüngsten Umfrage von Bitkom zusammen und geben Ihnen einen Überblick über die Integration und Anwendung des 3D-Druck in deutschen Unternehmen.
Bitkom ist der Digitalverband Deutschlands und setzt sich für die Digitalisierung von Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung ein. In den Monaten Februar und März diesen Jahres, hat die Gruppe eine telefonische Umfrage mit 551 deutschen Industrieunternehmen (> 100 Mitarbeiter) durchgeführt und im Anschluss veröffentlicht. Thematisiert wird in der Befragung insbesondere ein Digitalisierungsschub – ausgelöst durch die Corona-Pandemie. Während dieser Zeit, haben 81 Prozent der deutschen Unternehmen ihre Produktion angepasst, 49 Prozent haben neue Produkte in ihr Sortiment aufgenommen und 29 Prozent haben Produkte entsprechend vom Markt genommen. In diesem Zusammenhang konnte zudem festgestellt werden, dass 63 Prozent der befragten Unternehmen digitale Technologien zur Bewältigung der durch die Krise entstandenen Herausforderungen nutzen.
3D-Druck bietet Flexibilität in Krisenzeiten
Neben dem Internet der Dinge stellt der 3D-Druck eine der bedeutendsten Schlüsseltechnologien dar. So nutzen 86 Prozent der Befragten den 3D-Druck bereits oder planen zumindest eine Adaption. Berücksichtigt werden dabei auch die Inanspruchnahme von 3D-Druck Dienstleistern. Die Herstellung von Mustern bzw. Gießformen dominiert mit 57 Prozent die Anwendung der Verfahren, gefolgt von der Fertigung von Ersatzteilen (48%). Drei von zehn Unternehmen nutzen den 3D-Druck für visuelle Modelle. Die Unternehmen geben an, dass sich der Vorteil der additiven Fertigung insbesondere in der erhöhten Flexibilität (43%) zeigt sowie in der Chance auf Unterbrechungen in den Lieferketten zu reagieren (38%). Außerdem wird der 3D-Druck zur Herstellung individualisierter Produkte genutzt (31%). Es kann jedoch auch festgestellt werden, dass in der Befragung keines der Unternehmen den 3D-Druck für die Massenfertigung individueller Produkte einsetzt.
Digitaler Wandel als Chance für Industrie
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen ganz deutlich, dass eine große Mehrheit (95%) der deutschen Unternehmen den digitalen Wandel als Chance für die globale Wettbewerbsfähigkeit Deutschland’s sieht. Gleichzeitig geben 54 Prozent der Befragten an, das eigene Unternehmen als Nachzügler in puncto Industrie 4.0 zu sehen. Fehlende finanzielle Mittel stellen für 77 Prozent der Unternehmen eine Hürde dar. Jedes sechste Unternehmen gibt zudem an, dass Datenschutz-Anforderungen die Adaption erschweren. Viele sind der Meinung, dass sowohl der Abbau von rechtlichen Unsicherheiten, eine Förderung von Investitionen sowie der Breitbandausbau, die Digitalisierung der industriellen Produktion vorantreiben kann. Eine neue Industriepolitik sehen die meisten (86%) als essentiellen Schlüsselfaktor für die Umsetzung. Den detaillierten Bericht zur Umfrage finden Sie hier.
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