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Neue Norm für 3D-Druck im Bauwesen   

Am 15. Dezember 2023 von Jana S. veröffentlicht
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Der 3D-Druck findet in der Bauindustrie aufgrund seiner vielfältigen Vorteile immer häufiger Anwendung, wie etwa bei dem Projekt des größten 3D-gedruckten Gebäudes Europas oder Deutschlands erstem öffentlich geförderten Mehrfamilienhauses aus dem 3D-Drucker. Durch die Technologie der additiven Fertigung lassen sich Gebäude material-, kosten- und zeitsparender errichten. Die Einführung einer neuen Norm der Internationalen Organisation für Normierung (ISO) zusammen mit der US-amerikanischen Normenorganisation ASTM für den Bausektor verdeutlicht die Relevanz der additiven Fertigung in diesem Bereich. Innerhalb der Norm wurden das erste Mal Anforderungen bezüglich der Sicherstellung der Qualität, Sicherheit und Effizienz im 3D-Druck von Bauteilen in der Baubranche festgelegt.

In der kürzlich veröffentlichten ISO/ASTM 52939:2023-Norm werden zum einen Anforderungen an den gesamten Gebäudebau mit Hilfe des 3D-Drucks aufgestellt. Zum anderen müssen die Merkmale, die für die Qualität des Baus von Bedeutung und abhängig vom Druck-Prozess sind, den neuen Voraussetzungen genügen. Um die Sicherheit des 3D-gedruckten Bauwerks sicherzustellen, müssen lokal zertifizierte Ingenieure etwa bei den wichtigsten Prozessschritten im Rahmen der additiven Fertigung anwesend sein, um den Bau zu kontrollieren. Die ISO-Norm bezieht sich nicht nur auf private Wohnhäuser, sondern auch auf Projekte im Rahmen der Gesamtinfrastruktur, die additiv gefertigt werden. Angelegenheiten wie die Materialtests und Anlagensicherheit bleiben jedoch von dem ISO-Standard unberührt. Laut der ISO stellt diese Norm eine notwendige Voraussetzung für Genehmigungen, Zertifizierungen und die Risikominderung für 3D-gedruckte Gebäudekonstruktionen dar, die ohne den neuen Standard nicht realisierbar wären.

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In Zukunft könnten noch mehr Häuser aus dem 3D-Drucker kommen (Bild: SWR)

Kooperation der ISO und ASTM für die Publikation der Norm

Die Norm zur Optimierung des 3D-Drucks in der Baubranche entwickelte sich durch eine Kooperation des technischen Komitees für additive Fertigung der ISO (ISO/TC 261) mit dem Komitee für additive Fertigungstechnologien der ASTM International (F42). Bei der ISO handelt es sich um eine mit Hauptsitz in der Schweiz unabhängige internationale Organisation, welche Normungen erarbeitet, die der qualitätsüberprüften Nutzung von Produkten und Systemen dient. Gegründet wurde die ISO im Jahr 1947. Seitdem hat sie bereits mehr als 24.500 internationale Normen für unterschiedliche Fertigungs- und Technologiebereiche entwickelt. ASTM International, die zuvor den Namen American Society for Testing and Materials trug, ist eine internationale Standardisierungsorganisation mit Sitz in Pennsylvania, USA.

Im Bereich der additiven Fertigung, der immer mehr Aufschwung erfährt, fehlten laut der ISO bisher einheitliche Vorgaben, insbesondere für die Zulassung und Zertifizierung für Gebäude aus dem 3D-Drucker. Aufgrund der wachsenden Bevölkerungsanzahl, so die ISO, werde der Bau von mehr Wohnraum immer dringender. Mit dem 3D-Druck lassen sich Gebäude nämlich mit höherer Geschwindigkeit und zu geringeren Kosten bauen. Diese Produktionsweise ist also nicht nur effizienter, sondern auch im Sinne einer nachhaltigeren Bauweise. Darüber hinaus sei der 3D-Druck förderlich, um den bestehenden Problematiken wie etwa Aufschüben von Terminen, Fachkräftemangel und Materialverschwendung in der Baubranche entgegenzuwirken. Die neue durch die ISO und ASTM entstandene Norm ermöglicht nun die Standardisierung der vollständigen Wertschöpfungskette. Man erhofft sich dadurch unter anderem, den 3D-Druck in eine vertrauenswürdigere Technologie umzuwandeln, deren Anwendung Investoren und Bauherren für ihre Projekte erwägen.

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*Bildnachweise: SWR 

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