Biomic Wall: Experimentelle Architektur für verbessertes urbanes Klima
Moderne Architektur kann nicht ohne neue Technologien. Die additive Fertigung ist aus diesem Sektor kaum mehr wegzudenken und bietet vor allem für experimentelle Ansätze besonders viel Spielraum. Ein innovatives Projekt aus Innsbruck macht in dieser Hinsicht auf sich aufmerksam. Im Rahmen einer Kollaboration zwischen der Universität Innsbruck, dem Studio cera.LAB und exparch.hochbau entstand das Projekt zur Erstellung von Biomic Wall. Der Prototyp dieser 3D-gedruckten hydroponischen Wand aus Keramik wurde im Rahmen eines Masterstudiengangs an der Abteilung für experimentelle Architektur an der Uni Innsbruck im vergangenen Wintersemester erarbeitet. Das Projekt verbindet moderne Technologie, innovative Architektur und Umweltbewusstsein.
Jan Contala und Philipp Schwaderer sind nicht nur Master-Absolventen der Uni Innsbruck, sondern auch Gründer von cera.LAB. Zusammen haben sie auf vielfältige Weise mit Keramik als Material für den 3D-Druck experimentiert und setzen ihr Know-How nun in zahlreichen Projekten um. Auch im Rahmen der Aus- und Weiterbildung kommt die Expertise auf großen Anklang. So erarbeitete Contala zusammen mit einer Studentengruppe an der Uni Innsbruck den Prototypen zu einem keramischen Fassadenfragment mit dem Namen „Biomic Wall“. Das Unternehmen cera.LAB hat sich auf komplizierte Formen spezialisiert, die es durch den 3D-Druck realisieren kann. Das Studio versteht sich als digitales Handwerkskollektiv, das die Grenzen zwischen Digital und Handwerk verschiebt. Diese beiden Prinzipien flossen in das Projekt zu der Biomic Wall ein.
3D-Druck sorgt für komplexe Struktur der Biomic Wall
Das Fassadenpaneel Biomic Wall besteht aus einer mehrteiligen und komplexen Keramikstruktur, die auf einem Metallgestellt fixiert ist. Durch den 3D-Druck war es möglich, die Komplexität der Form zu erzielen, denn mit herkömmlichen Herstellungsmethoden wäre die Projektgruppe schnell an Limits gelangt. Die angewandte Technologie basiert auf dem Extrusions-Verfahren. Für den Keramik-Druck mit einer Auflösung von 2mm verwendete das Team eine 4mm-Düse. Das künstlerische Design und die poröse Oberfläche mit Furchen und Kerben der 3D-gedruckten Keramikwand begünstigen das Wachsen von Pflanzen. Auf diese Weise sollen die Luftqualität und das Klima im urbanen Raum verbessert werden. Der Einsatz der Biomic Wall könnte flächendeckend zur Begrünung von Städten beitragen. Das Projekt spielt so auf die symbolische Beziehung wischen bebautem und natürlichem Raum an und versucht, Architektur und Ökologie zu vereinen. Mehr dazu finden Sie HIER.
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*Bildnachweise: cera.LAB