#3DExpress: 3D-Druckzentrum im Kärntner Lavanttal und ProCloud3D für sichere, ausgelagerte Produktion
Wie jeden Freitag geben wir Ihnen in #3DExpress einen Überblick über fünf ausgewählte relevante Themen aus der Welt der additiven Fertigung, die derzeit aufhorchen lassen. In dieser Ausgabe der #3DExpress-Nachrichten berichten wir über das geplante 3D-Druckzentrum im Kärntner Lavanttal und die Cloud-Lösung ProCloud3D für sicheren, digitalen, ausgelagerten PBF-Druck, welche in Aachen entwickelt wurde. Außerdem sprechen wir über die Personalisierung von Kosmetika und die Möglichkeit, PLA zu recyceln. Steakholder Foods verleiht den diesmaligen #3DExpress-Nachrichten auch noch eine kulinarische Komponente.
3D-Druckzentrum im Kärntner Lavanttal
Ein neues Kompetenzzentrum für 3D-Druck soll den Zugang zum 3D-Druck in der Region erleichtern und dafür genutzt werden, die Materialforschung für 3D-Druck voranzubringen. Dem Bezirk Wolfsberg in Kärnten kommt dabei eine besondere Rolle zu, denn Wolfsberg soll zu einem Kompetenzzentrum für 3D-Druck werden. Obwohl der 3D-Druck in der Industrie keine Neuheit mehr ist, gebe es in Bezug auf geeignete Materialien noch zu wenig Informationen. Durch das Druckzentrum im Lavanttal soll hier angesetzt werden. Zusätzlich soll das Kompetenzzentrum die regionale Produktion, vor allem von Prototypen, anregen und so einen Beitrag zu mehr Klimaneutralität in der Produktion liefern. Das Projekt soll von sechs bis acht Firmen finanziert werden und auch für andere Firmen als die beteiligten zugänglich sein. Sechs Unternehmen haben bereits in das Projekt investiert und auch die EU stellt Fördermittel bereit, um den millionenteuren Großformat-Drucker im Lavanttal zu ermöglichen.
ProCloud 3D für sichere, digitalisierte, ausgelagerte Produktion
Eine sichere, dezentralisierte additive Fertigung zu schaffen, das ist das Zeil des ProCloud3D-Projektes. Diese cloudbasierte Plattform wurde vom Lehrstuhl Digital Additive Production DAP der RWTH Aachen in einem deutschchinesischen Projektkonsortium entwickelt. Diese Cloud soll die nötige Infrastruktur bereitstellen, um Daten in Echtzeit zu verarbeiten, zu speichern oder zu teilen, unabhängig davon, wo man sich befindet. Die Plattform soll vor allem Endanwendern von AM zugutekommen, die ihre Projekte auslagern und an einen externen Dienstleister übergeben. ProCloud3D ermöglicht es nämlich, dass diese Endanwender nicht mehr ihr leicht zu manipulierendes Designmodell teilen, sondern dieses direkt auf die PBF-Anlagen des Dienstleisters im laufenden Stream übertragen. Dadurch wird es auch überflüssig, selbst in einen PBF-Drucker zu investieren, nur um seine Druckdaten zu schützen.
Recyceln Sie Ihr PLA
Wussten Sie, dass der Großteil des Abfalls aus dem 3D-Druck nicht recycelt wird? Diese Feststellung macht das Unternehmen Filamentive seit einigen Jahren und versucht, Initiativen zu entwickeln, um gegen diese Tatsache anzukämpfen. Die neueste betrifft das Recycling von PLA, einem Material, das in der additiven Fertigung sehr häufig eingesetzt wird. Filamentive bietet ihren Kunden über ihren Partner, 3D Printing Waste, einen 100 % kostenlosen Zugang zum Recycling von PLA-Abfällen. Nach dem Kauf mehrerer Filamentive-Materialien erhalten die Nutzer eine Box, in die sie ihren gesamten PLA-Abfall werfen und direkt zum Recycling zurückschicken können. Diese Initiative ist derzeit nur in England verfügbar.
Service zur Personalisierung von Kosmetika
Baralan ist ein italienisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von Kunststoff- und Glasverpackungen für die Kosmetikbranche (Pflege, Make-up und Parfüm) spezialisiert hat. Vor kurzem hat es eine Zusammenarbeit mit dem Hersteller Stratasys und dem Unternehmen ICA unterzeichnet, um einen Service zur 3D-Dekoration seiner Verpackungen zu entwickeln. Ausgehend von einem Verfahren auf Wasserbasis ermöglicht GP3DPrint die individuelle Gestaltung von Verpackungen. Konkret hat sich ICA eine Farbe vorgestellt, die mit der Materialstrahltechnologie von Stratasys verwendet werden kann: eine exklusive Zusammenarbeit, um maßgeschneiderte Beschichtungen zu ermöglichen! Maurizio Ficcadenti, Global Head of Research and Development der Baralan Group, fasst zusammen: „Dank dieses Projekts ist es nun möglich, ein einzigartiges, wiedererkennbares und außergewöhnliches Produkt zu haben, ohne in teure Geräte investieren zu müssen, und gleichzeitig die Umweltverträglichkeit zu fördern. Der 3D-Druck auf Glas und Kunststoff ist greifbar durch seine Haftung am Glas, seine Transparenz und seinen Charme durch die Verwendung einer unendlichen Anzahl von Farben und Mustern.“
Steakcholder Foods
Steakholder Foods bringt 3D-gedrucktes Fleisch und Fisch auf den US-amerikanischen Markt
Zum Abschluss der #3DExpress-News wird’s kulinarisch: Der beliebte israelische Hersteller von 3D-gedruckten Lebensmitteln Steakholder Foods hat angekündigt, dass er seine SHMeat- und SHFish-Mischungen auf den US-Markt bringen wird. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem ein Gutachter bestätigt hatte, dass die verwendeten Zutaten in den USA legal sind und den Vorschriften der amerikanischen Gesundheitsbehörde (F.D.A.) unter dem Status „Generally Recognized as Safe (GRAC)“ entsprechen. Das bedeutet, dass amerikanische Kunden bald 3D-gedrucktes, pflanzliches Fleisch und Fisch kaufen könnten. Arik Kaufman, CEO von Steakholder Foods, fasst zusammen: „Mit der Einführung unserer SHMeat- und SHFish-Mischungen auf dem US-Markt stehen wir an der Schwelle zu einer neuen Ära der Lebensmitteltechnologie. Unsere fortschrittlichen 3D-Drucktechnologien sind nicht nur ein Beweis für Innovation, sondern auch für unser Engagement für Nachhaltigkeit und Gesundheit. Diese Produkte stehen für unser Engagement, den Verbrauchern Lebensmittel anzubieten, die nicht nur köstlich sind, sondern auch eine verantwortungsvolle Wahl für unseren Planeten darstellen. Wir glauben, dass unser Eintritt in den US-Markt ein wichtiger Schritt in Richtung einer Zukunft ist, in der die Lebensmittel, die wir essen, zu einer gesünderen Gesellschaft und einer nachhaltigeren Welt beitragen.“
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